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11.10.2015, 16:07 Uhr
Viele Kinder mit Förderbedarf
Ulf Thiele besuchte Grundschule in Völlen / „Kinder fühlen sich hier wohl“
Völlen, 09. Oktober 2015.-Eigentlich ist Schulleiterin Antina Remy zufrieden: die Lehrerinnen an der Grundschule Völlen „arbeiten hier gerne und die Kinder fühlen sich wohl“, sagte sie beim Besuch des Landtagsabgeordneten und Generalsekretärs der CDU in Niedersachsen, Ulf Thiele, in der Grundschule an der Seeadlerstraße.
Ulf Thiele (links) informierte sich in der Grundschule Völlen. Das Bild zeigt ihn zusammen mit (von rechts) Bürgermeister Eberhard Lüpkes, dem Ersten Gemeinderat Rolf Hüser, den Ratsmitgliedern Hedwig Pruin, Rolf Rehfeld, Jan-Uwe Kromminga, Schulleiterin
68 Schülerinnen und Schüler in den Jahrgangsstufen 1 bis 4 werden hier von acht Lehrerinnen unterrichtet, die Unterrichtsversorgung liegt bei 106 Prozent. „Wir legen auf Individualisierung und auf Kleingruppenarbeit großen Wert“, berichtete Antina Remy beim Rundgang durch die Klassenräume. Gemeinsam mit Westoverledingens Bürgermeister Eberhard Lüpkes, dem Ersten Gemeinderat Rolf Hüser, sowie den CDU-Ratsmitglieder Hedwig Pruin, Jan-Uwe Kromminga und Hans-Dieter Weichers sowie Rolf Rehfeld (FDP) besuchte Ulf Thiele die Schule. Er ist unter anderem Mitglied des für die Schulen zuständigen Kultusausschusses des Landtages.

Allerdings gibt es in der Grundschule vergleichsweise „viele Kinder mit Förderbedarf“, obwohl die Grundschule Völlen keine Schwerpunktschule ist, so Antina Remy. Drei der 68 Kinder sind in ihrer geistigen Entwicklung, eines im Bereich Hören, eines in der körperlich-motorisches Entwicklung, eines in der emotional-sozialen Entwicklung eingeschränkt. Darüber hinaus gibt es zwei Autisten und sieben Kinder, die besonderen Förderbedarf im Bereich des Lernens haben. In manchen Bereichen „fehlt es an professioneller Unterstützung“, stellte die Schulleiterin fest.

Kinder mit erheblichen Defiziten in der emotionalen und sozialen Entwicklung erhalten bisher, wenn sie in hierfür spezialisierten Förderschulen unterrichtet werden, eine mehrjährige professionelle Förderung. Diese soll nach dem Willen der rot-grünen Landesregierung auf wenige Monate reduziert werden „und das macht mir Sorge“, erklärte Ulf Thiele. Er wünscht sich, dass die Kinder, die besondere Unterstützung benötigen, diese auch über einen langen Zeitraum bekommen können. „Denn die Defizite aufzuarbeiten und den Kindern neues Selbstvertrauen und Sicherheit zu geben, dauert in der Regel weitaus länger als einige Monate. Ein Fehler ist es außerdem, dass die Landesregierung die Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen abschafft und den inklusiven Schulen für Kinder mit einem festgestellten Förderbedarf in der emotionalen und sozialen Entwicklung oder in der Sprachentwicklung keine zusätzlichen Stunden von Sonderpädagogen zuweist“, kritisiert Ulf Thiele. Aus der Grundversorgung sei die Arbeit mit diesen Kindern nicht zu leisten, ist er sich sicher. 

Als Bumerang für die Schulen hat sich in manchen Bereichen die Entwicklung zur „eigenverantwortlichen Schule“ herausgestellt. Zwar dürfen diese jetzt zum Beispiel pädagogische Mitarbeiter einstellen, aber die Schulleiter sind mit Verwaltungsarbeiten bisweilen sehr stark belastet. „Das ist ja auch nicht ihre eigentliche Aufgabe. Und sie sind dafür nicht ausgebildet worden“, so Ulf Thiele. „Der Verwaltungsbereich frisst unheimlich viel Zeit“, bestätigte Antina Remy. Eine große Erleichterung wäre es da, wenn die Schulen statt bisher fünf künftig 20 Sekretariatsstunden zur Verfügung hätten, wie von der CDU-Landtagsfraktion gefordert.
 
Positiv sieht die Schulleiterin das Schulobstprogramm, durch das Grundschüler mit frischem Obst versorgt werden. Es werde von ihren Schülern gut angenommen, berichtete Antina Remy. Das gilt auch für das Mittagessen, das Kinder in der Grundschule Völlen bekommen können. Allerdings: manche Eltern „bekommen es nicht hin, für ihre Kinder Essen zu bestellen“. Diese Kinder sollen nicht mit knurrendem Magen zuschauen, wie die Anderen essen. Das lässt die Schule nicht zu. Wünschenswert wäre es aus Sicht der Schulleiterin jedoch, wenn es für alle Kinder automatisch ein Mittagessen gebe. Dann kann auf gesonderte Anmeldungen verzichtet werden. 

Insgesamt zeigte sich Ulf Thiele sehr beeindruckt von der Arbeit in der Völlener Grundschule. „Das Engagement der Lehrerinnen, der pädagogischen Mitarbeiter und der Schulbegleiter, die sich um die Kinder kümmern, ist bemerkenswert und vorbildlich“, lobte der Landtagsabgeordnete. Und dass es den Kindern Spaß macht, in der Völlener Grundschule zu lernen, war in jeder der Klassen und Lerngruppen zu spüren, in die Ulf Thiele einen Einblick nehmen durfte.

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